Mindestens einmal im Jahr reisen Menschen in ein anderes Land, einen anderen Ort oder eine andere Stadt. Außerdem haben sich viele mindestens einmal in ihrem Leben für eine Führung entschieden! Dabei verbringt man in der Regel entweder einen Tag oder einige Stunden damit, einem Guide zuzuhören und ihm zu folgen. Sie stellen viele Fragen, um mehr über den Ort zu erfahren, den sie besuchen. Dieser spezielle Guide ist in der Regel die erste Person, die sie vor Ort treffen und die einzige Person, der sie vertrauen, sobald sie ihr Ziel erreichen. Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, welche Lebensgeschichte ihr Guide hat und ob er nebenbei noch etwas anderes arbeitet. Nur sehr wenige Menschen verstehen, dass Fremdenführer ein offizieller Beruf ist. Nur sie wissen, wie eine perfekte Führung auszusehen hat. Dieser Artikel enthält alle Informationen, die sie benötigen, um mehr über diesen Job zu erfahren.
Das Europäische Komitee für Normung (CEN) definiert einen Fremdenführer im Grunde als eine Person, die Touristen aus einer anderen Stadt oder einem anderen Land hilft, indem sie ihnen Informationen über das kulturelle, historische, natürliche und zeitgenössische Erbe des Urlaubsortes bietet. Diese Arbeit wird in der Sprache ihrer Wahl durchgeführt und findet in der Regel an pädagogischen, religiösen und historischen Stätten und anderen touristischen Attraktionen statt. Normalerweise verfügt diese Person über Qualifikationen, die für bestimmte Gebiete spezifisch sind. Die zuständigen Stellen stellen solche Qualifikationen meistens aus.
Die griechische Entsprechung für „Fremdenführer“ ist „xenagos“ und leitet sich von einem hellenistischen Verb ab und bedeutete damals (und später), Ausländern im Grunde dabei zu helfen, ihren Weg sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinne zu finden. Dies geschieht, indem die Fremdenführer, sozusagen, zu Gastgebern werden und den Fremden zeigen, wie sie zurechtkommen. Xenagos, im Altgriechischen bezeichnete im Grunde den Führer der Söldnertruppen sowie den Führer, der sich mit Ausländern beschäftigt.
Fremdenführer gab es ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. Reisende waren damals immer auf der Suche nach etwas Exotischem und Fremden. Also reisten sie nach Griechenland, Kleinasien und Ägypten. Das Reisen war im 2. Jahrhundert n. Chr. besonders weit verbreitet. Dafür waren schon immer zwei Dinge erforderlich: Freizeit und Geld. Viele hochrangige Römer machten sich auf den Weg und fanden Pensionen, die ihren besonderen Bedürfnissen während der Olympischen Spiele entsprachen.
In der Antike war Athen neben Delphi, Korinth, Epidaurus und Olympia und dem beliebten Zeus von Pheidias eine der beliebtesten Reiseziele.
Unter den ersten „Touristen“ war Herodot (5. Jahrhundert v. Chr.), der gemeinhin als der Vater der Geschichte bezeichnet wird. Herodot stammte vermutlich aus einer wohlhabenden und gebildeten Familie und wuchs mit Respekt vor Homer und allen Legenden auf. Herodot unternahm viele Reisen und genoss die Bräuche, Traditionen und Kulturen verschiedener Gebiete, die er besuchte. Er tourte sogar durch Sizilien, Ägypten und Persien.
Seit der Ära des Herodots gab es in Olympia viele Menschen, die alles über die Denkmäler, Schätze und Artefakte wussten und mit Besuchern über historische Ereignisse und die damit verbundenen Mythen sprachen. Diese Erklärer (Exigitis auf Altgriechisch) waren im Grunde wie Gastgeber für jede Person, die ihre Region besuchte. Sie waren Aristokraten, folgten den heiligen Regeln und hatten immer Ratschläge in Bezug auf Spiritualität und Fragen der Religion. Wenig später wurde aus dieser Aktivität ein Beruf.
Ein weiterer bekannter „Tourist“ war Pausanias, der bei Archäologen und Hellenisten sehr beliebt ist. In der Tat war er der „erste Fremdenführer“ der griechischen Welt. Er lebte im 2. Jahrhundert n. Chr. und beschrieb das römische Griechenland. Diese besondere Figur schrieb auch das erste Reisebuch, überhaupt – die „Beschreibung Griechenlands“ oder „Griechenland-Tour“. Dieses besondere Buch hatte zehn Bände und war sehr umfangreich. Jeder Band warf Licht auf eine bestimmte Region Griechenlands, und viele Städte wurden betrachtet, darunter Athen, Olympia, Delphi und Mykene. Die Reise endet schließlich an steilen Straßen auf hügeligen Bergen, wo der Reisende auf abgelegene, kleine Dörfer stieß. Dieses Buch wurde auf Grundlage von 20 Jahren Recherche zu Fuß geschrieben.
Es ist allgemein anerkannt, dass Pausanias alles, was er sah, mit seinen eigenen Augen beschrieb. Nichts, was er nur von irgendjemanden hörte, schaffte es in das Buch. Er begann seine Reise in seiner Heimat Ionien (Kleinasien) und überquerte die Ägäis, um schließlich auf dem Peloponnes zu landen, von wo aus die Römer herrschten.
Um das gesamte antike Griechenland zu beschreiben, nahm er sich die Pax Romana zur Hilfe. An dieser Stelle muss betont werden, dass Pausanias auch Ägypten, Italien und den Nahen Osten erkundete. In der Geschichte wird angenommen, dass er der erste Mensch war, der die Ruinen von Troja und Mykene beschrieben oder gesehen hat.
Bei den ersten Ausgrabungen in Athen, Delphi und Olympia schauten sich die Archäologen seine Bücher an. James Fraser gehörte zu den Menschen, die sein Werk ins Englische übersetzten (1898). Er ließ später verlauten, dass die antike Ruinen Griechenlands ohne die Bücher von Pausanias ein Geheimnis geblieben wären. Im frühen und Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Führungen der englischen Herren in der Regel unvollständig ohne die Bände von Pausanias. Tatsächlich nutzten viele Reisende seine Bücher.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden wieder neue Reisebücher geschrieben. Im 20. Jahrhundert wurde von Archäologen festgestellt, dass Pausanias ein zuverlässiger Reiseführer war.
Wenn es um moderne Fremdenführer geht, gibt es im Grunde zwei Herkunftslinien: den Pfadfinder und den Mentor. Diese bilden im Wesentlichen die Hintergründe und Ausbildungen der Guides. Es gab Berichte über organisierte Zugreisen von England nach Frankreich, inspiriert von Thomas Cook, was zu Massentourismus und Pauschalreisen für Freizeitreisen führte. Tatsächlich entstand zum Ende des 19. Jahrhunderts eine rege Reiseaktivität weltweit. Italien gilt als erstes Land des Mittelmeers, das für den Tourismus geöffnet wurde.
Als der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, wurde die Tourismusentwicklung vom griechischen Staat gefördert, was im Wesentlichen zur Entwicklung von Straßen, Hotels, Bungalows, Motels und Campingplätzen führte. In der gleichen Zeit sah Griechenland die Enstehung von Tourismusschulen und den ersten Kreuzfahrten, die das Land besuchten.
Ein Gesetz regelte im Grunde den Beruf des Fremdenführers seit 1930. 1977 wurde aber ein neues Gesetz geschaffen. Vor allem nach dem Krieg wuchs dieser Beruf immer weiter, parallel mit dem Tourismus in Griechenland. Nicht nur das – die neuen Schulen für Fremdenführer förderten auf jeden Fall den Tourismus. Die ersten Schulen dieser Art öffneten 1931 in Griechenland. Es gab bis dahin weder Schulen noch professionelle Fremdenführer, nur Erklärer. Das waren Menschen mit einem gewissen Wissen, die die Besucher über ihr Land informierten und eine Fremdsprache kannten. Vor 1931 gab es nur 70 lizenzierte Dolmetscher, und der erste registrierte Fremdenführer war vermutlich Anastasios Christou, der 1894 geboren wurde. 1926 wurde er Guide und sprach Französisch und Englisch. Erst nach 1960 erkannte Griechenland, dass es gute Schulen für Fremdenführer braucht, da der Tourismus schnell wuchs.
1935 besuchte der griechische Fotojournalist Vasilios Tsakis das Archäologische Museum in Athen. In einem Raum befand sich eine Nachbildung der Statue von Hermes des Bildhauers Praxitelis, eine Statue, die die ideale Schönheit der alten Griechen darstellt. Die Statue aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. wurde im Tempel von Hera in Olympia entdeckt und ist im Archäologischen Museum von Olympia ausgestellt. Die Skulptur zeigt Hermes, wie er auf einem Baumstamm ruht und den kleinen Dionysos in der linken Hand hält. Unter den Besuchern bemerkte der Fotojournalist einen jungen Griechen, der eine Gruppe von Menschen herumzeigte. Als sich die Gruppe der Statue von Hermes näherte, machte der Fotograf ein Foto des jungen griechischen Fremdenführers Nikolaos Zafeiropoulos, der neben der Statue von Hermes stand. Die Ähnlichkeit zwischen dem Fremdenführer und der Hermes-Statue ist bemerkenswert.
Für Touren in Griechenland muss man eine Lizenz haben, da dieser spezifische Beruf gesetzlich geregelt ist. Um ein Fremdenführer in Griechenland zu werden, ist es obligatorisch, 2,5 Jahre an der „Nationalen Schule der Fremdenführer“ zu verbringen, die das Ministerium für Tourismus betreibt. Die Teilnahme ist verpflichtend, und sowohl theoretisches Wissen als auch Bildungsbesuche und Exkursionen sind Teil der Ausbildung.
Die Kurse umfassen Geschichte, Archäologie und verschiedene Ausflüge, kombiniert mit modernen Themen, einschließlich der Geschichte der Kunst, Geologie, Erste Hilfe, Wirtschaft, Traditionen, Mythologie, Religion, Flora, Tourismus, etc. Es ist obligatorisch, etwa 100 Tage Besuche an archäologischen, historischen, ökologischen oder anderen Sehenswürdigkeiten in Griechenland durchzuführen. Ziel ist es, dass der Fremdenführer die griechische Kultur und das Land richtig präsentiert. Es ist zwingend erforderlich, dass die Person mindestens eine Fremdsprache gut genug kennt, damit sie direkt mit ausländischen Besuchern kommunizieren kann. Sobald die Schule abgeschlossen ist, erhält der Absolvent ein Führungsdiplom zusammen mit der beruflichen Identität des Fremdenführers für Griechenland durch das Ministerium für Tourismus. Die Schulen der Fremdenführer gibt es in Athen und Thessaloniki sowie auf den Inseln Kreta, Lesbos, Korfu und Rhodos.
Das Gesetz 710-77 sieht ihre Berufsrechte vor, und eine Lizenz ist obligatorisch, um diesen Beruf auszuüben. Mit einer Lizenz des Ministeriums für Tourismus können sie überall in Griechenland arbeiten. Heute ist Griechenland die Heimat von 3000 lizenzierten Reiseleitern, die Touristen mit verschiedenen Sprachen helfen können. Insgesamt werden 30 Sprachen von Guides in Griechenland angeboten. Viele sind Universitätsabsolventen, zum Beispiel Archäologen oder Historiker. Jedes Jahr, werden die Fremdenführer durch Seminare geschult, die sich mit Themen von historischem und kulturellem Interesse befassen, so dass sie immer neue interessante Informationen für Touristen haben.
Um jedem Besucher einen perfekten Service zu bieten, verfügen die Reiseleiter in Griechenland in der Regel über ein hohes Bildungsniveau. Sie haben ein Verständnis von historischen und natürlichen Stätten, einschließlich Museen, Denkmälern, archäologischen Stätten, Klöstern, Höhlen, Nationalparks, Sümpfen, etc.
Im Detail erklären die Guides die Geschichte und den Wert jedes Denkmals und Kulturerbes, vor allem in Bezug auf die Traditionen, Bräuche und Traditionen der Einheimischen sowie interessante Aspekte des modernen Lebens der Bewohner. Sie arbeiten mit Reisebüros zusammen, die Touren organisieren.
Die Fremdenführer reisen ständig mit den Touristen und in der Regel reisen sie in Gegenden, wo das Wetter extrem ist. Sie müssen viel laufen. Mehrere Nächte im Monat verbringen sie weg von zu Hause, und selten folgt ihr Tag bestimmten Routinen. Sie haben keinen Urlaub. Die Guides müssen daran arbeiten, die Aufmerksamkeit ihres Publikums zu gewinnen, um sicherzustellen, dass die Tour interessant bleibt. Deshalb sind Führungen in der Regel nur dann erfolgreich, wenn sie nach den Bedürfnissen der Besucher ordnungsgemäß geplant werden.
In Griechenland sichern und fördern die Fremdenführerverbände die Arbeits-, Wirtschafts- und Versicherungsinteressen ihrer Mitglieder und fördern den Tourismus des Landes. Heute kümmern sich sechs Verbände um sechs Teile Griechenlands.
In Griechenland wurde 1956 die erste Union der Fremdenführer gegründet, die „Vereinigung der Fremdenführer, Thessaloniki“. Die Union setzte sich dafür ein, dass 1981 Richtlinien für Touren in Griechenland durchgesetzt wurden.
1957 wurde die „Vereinigung der lizenzierten Fremdenführer von Athen“ anerkannt, und die „Vereinigung der qualifizierten Fremdenführer des Dodekanes“ wurde 1961 in Rhodos, Griechenland, gegründet. Diese Organisation deckt im Grunde jeden Fremdenführer auf den Dodekanes ab. Im selben Jahr wurde auch der „Professioneller Fremdenführerverband von Kreta und Thera“ gegründet.
1965 wurde die „Ionische Inselgruppe & Westgriechenland Union der Fremdenführer“ gegründet, die eine Vereinigung mit Sitz auf der griechischen Insel Korfu ist. Alle 7 Ionischen Inseln wurden von ihr abgedeckt, zusammen mit den Präfekturen von Westgriechenland. 1994 wurde auf der Insel Lesbos der „Qualifizierte Fremdenführerverband der nordöstlichen Ägäis-Inseln“ gegründet.
Die „Vereinigung der Fremdenführer, Thessaloniki“ half 1985 bei der Gründung der „Panhellenische Vereinigung der Fremdenführer“, die für den gewerkschaftlichen Fortschritt des Berufs in ganz Griechenland von entscheidender Bedeutung war. Seit einiger Zeit drückt die Panhellenische Vereinigung der Fremdenführer (POXEN) ihre Unzufriedenheit aus und läutet die Alarmglocken für die Tourismusdiplomatie Griechenlands.
Jedes Jahr veranstaltet ein Verein zusammen mit der „Panhellenische Vereinigung der Fremdenführer“ und der örtlichen Präfektur und den Gemeindebehörden das Panhellenische Kongress-Seminar der Guides, und viele Einzelpersonen tragen dazu bei. Im ganzen Land nehmen mehrere Fremdenführer daran teil.
Jeder Fremdenführerverband ist Teil des Panhellenischen Fremdenführerverbandes, der die „Europäischen und Weltweiten Fremdenführerverbände“ vertritt.
„FEG“ repräsentiert die Fremdenführer in Europa, es handelt sich also um die Europäische Föderation der Fremdenführerverbände. Hier hat jedes Land seine eigenen touristischen Führungsqualifikationen, und selbst in jedem Land können die Qualifikationen von Region zu Region variieren. Überall dort, wo sich eine Person für einen Kurs einschreibt, wird sie feststellen, dass der Lehrplan mit dieser Ethik im Einklang steht.
Die FEG geht auf das Jahr 1986 zurück, als sie in Paris gegründet wurde, um den Beruf auf europäischer Ebene zu vertreten. Ziel war es, dafür zu sorgen, dass Europa als Drehscheibe für guten Service für alle Besucher Europas populär wird, und dazu beizutragen, die Bindung professioneller touristischer Guides auf dem gesamten Kontinent zu fördern.
Der Weltverband der Fremdenführer „World Federation of Tourist Guides Association“ (WFTGA) ist eine gemeinnützige Organisation, die Ausbildung und Ethik in diesem Beruf fördern soll.
Jedes Jahr wird der Weltfremdenführertag am 21. Februar gefeiert, um diesem Beruf Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu werden kostenlose Führungen an archäologischen und historischen Stätten angeboten. Tatsächlich handelt es sich um eine Initiative der WFTGA, die 1990 begann und an der 15 Länder teilnahmen.
Seit diesem Zeitpunkt helfen Fremdenführer ihren lokalen Gemeinschaften und bieten Führungen für die Öffentlichkeit an. Jedes Jahr erhöht dieser Tag das Bewusstsein, und sowohl der Staat als auch die Zentralregierungen tragen in der Regel zu diesem Tag bei.
Guides lieben Touristen, die ihre Touren genießen, andere Kulturen akzeptieren und sich nicht über Dinge wie einen Stau ärgern. Nur die Tourteilnehmer können zu ihrem Erfolg beitragen. Guides genießen es wirklich, Menschen zu führen und zu informieren. Sehen Sie Ihren Guide wie das beste „Reisebuch“ und Ihren lokalen Freund, um mehr über diesen Ort zu erfahren und Ihren Urlaub zu genießen! Wenn Sie diesen Anweisungen folgen, wird Ihr Guide Ihnen auf jeden Fall sein Bestes geben.
Ähnlich wie bei allen anderen Berufen ist Expertise bei Führungen wichtig! Denken Sie daran, dass Führungen ohne Lizenz illegal sind. Führungen mit ausgebildeten Guides mit Expertise sorgen für ein besseres Tourerlebnis.
Photo credits:Vasilis Doukakis-Corfu,eltpics on VisualHunt / CC BY-NC,Marie-Lan Nguyen,Wikimedia Commons, Public Domain
Poster,logo:“European and World Federation of Tourist Guides’ Associations”.